Aus dem Sanella-Album Australien Neuseeland

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Seite 28

Den Burschen muß ich unbedingt mitnehmen!" Und dann erzählt er uns etwas über dieses seltsame Tier, das es nur in Australien und sonst nirgendwo auf der ganzen Erde gibt: "Die Schnabeltiere graben sich lange Gänge in das Flußufer. Der Eingang liegt unter Wasser, die Höhle - die am Ende des ansteigenden Ganges gebaut wird - höher als der Wasserspiegel. Steigt das Wasser, wird also auch die Höhle naß, dann sucht sich das Schnabeltier eine neue Behausung." "Es wollte gerade in einem Loch in der Uferwand verschwinden", sagt der Junge, der nach dem Schnabeltier tauchte. "Aber es war zu dick und blieb stecken. Und da habe ich es am Schwanz herausgezogen!" Alle lachen. Aber Steve meint: "Das ist leicht zu erklären. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der Fluß angeschwollen und hat sicher auch seine Höhle unter Wasser gesetzt. Und jetzt war es auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Denn in der Nähe des eigenen Baus hättet ihr es nie und nimmer mit der Hand fangen können! Aber neue Wohnungen scheinen selbst für Schnabeltiere knapp zu sein!" Steve erzählt noch eine Menge interessanter Dinge über das komische Tier, das aussieht wie ein Mittelding zwischen Ente und Biber - mit seinem weichen, braunen Fell und dem runden Schnabel, mit dem es im Schlamm nach Insektenlarven, Würmern und Muscheln sucht. Auch daß es Eier legt, wie eine richtige Ente, dann aber seine Jungen säugt, wie ein Schaf oder ein Schwein - berichtet er. Ganz besonders lustig sieht es aus, wenn es sich auf den Hinterbeinen aufrichtet und herumschaut wie ein Pinguin.

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Yagan und das Gesetz des Busches

Am Abend kommen auch die anderen Jungen, die Ausflüge in die Umgebung gemacht haben, ins Lager zurück. Nach dem Essen sitzen wir alle um ein großes Feuer herum, singen und erzählen Geschichten. Klaus wird immer wieder gefragt, wie es in Deutschland aussieht, ob es dort auch Pfadfinder und Eukalyptusbäume wie hier in dem heißen Australien gibt. "Freddy, du wolltest uns doch die Geschichte von Yagan erzählen!", rufen einige Jungen dem Lagerführer zu, der mit einem langen Knüppel im Feuer stochert. "Ja, das wollte ich", antwortet Freddy. "Hört zu: Noch vor 150 Jahren gab es hier in dieser Ecke keinen einzigen weißen Menschen. Als die ersten Ansiedler so um 1830 herum an der Küste landeten, da fanden sie hinter den Uferdünen dichten, undurchdringlichen Wald. Es war eine harte Zeit für die Siedler. Der Wald mit seinen gewaltigen, jahrhundertealten Bäumen mußte gerodet und die erste Saat mühsam in die Erde gebracht werden. Wir wollen uns ja in den nächsten Tagen den Wald im Süden ansehen - mit seinen 100 Meter hohen Karribäumen - dann könnt ihr euch wohl vorstellen, wie schwer die ersten Siedler arbeiten mußten!"

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